Sebastian Rost empfängt uns an der Tür zu seinem Büro, aber seien wir mal ehrlich, wenn wir bei einem Stuckateurmeister und Restaurator im Handwerk zu Besuch sind, wollen wir am liebsten eins … in die Werkstatt! Diesen Wunsch erfüllt uns Sebastian Rost nur zu gern und auf dem Weg durch das verwinkelte Gebäude kommen wir sofort ins Gespräch. Er erzählt uns von seinen Plänen ein Museum im Kellergeschoß einzurichten und zeigt uns die zahlreichen Exponate, die nur darauf warten sich dem geneigten Betrachter in ganzer Schönheit zu zeigen. Vor seinem Gesellenstück der Aussenansicht VEB Denkmalpflege im ehemaligen Ostberlin erzählt er uns vor seinem Weg ins Handwerk. In einer DDR Eliteschule mit Hauptfach Russisch war seine schlechte Russischnote das AUS für das Studium. Der erste Tag in der Ausbildung war das ultimative AHA Erlebnis, vertraut er uns an! „Aus einem akademischen Elternhaus in Pankow kommend, hielt ich arroganter Schnössel alle Facharbeiter für Idioten. Da saßen die Stuckateure in ihrer Pause an einem Tisch, einer las aus einem Buch vor und alle unterhielten sich über die Geschichte Roms. Und die haben da Sachen gesagt, über die ich nichts wusste. Da war ich wirklich wie vom Donner gerührt.“
Glück für das Berliner Handwerk, denn die Leidenschaft für das Stukateurhandwerk ließ Sebastian Rost von da an nicht mehr los. Den Diplomingenieur Architektur an der Universität der Künste legte er 20 Jahre nach der Meisterprüfung dann nochmal oben drauf. Unzählige Gebäude in Berlin zeigen innen, aber vor allem auch außen seine Handschrift. Auf meine neugierige Frage wie das so ist, wenn man durch die Straßen fährt und an den Gebäuden vorbeikommt, wo er und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gearbeitet haben und die zu neuem Glanz erstrahlt sind, lacht er mich in seiner charmanten, gewinnenden Art an und sagt nur ein einziges Wort! GEIL !!!