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Humor liegt in der DNA der Werbefabrik „Pat & Patachon“. Wen wundert’s? Vor rund 100 Jahren sorgte der Schauspieler Leo Vieten als „Pat“ des Komiker-Duos „Pat & Patachon“ für Lachtränen. Sein Enkel Lars Vieten und René Arndt begeistern seit 2005 mit Markenkommunikation und Design ihre Kunden. Geblieben ist das Logo aus der Stummfilmzeit mit den zwei Gestalten, klein und groß.
Betritt man die Kreativschmiede in dem denkmalgeschützten Backsteingebäudekomplex in Marzahn-Hellersdorf, fallen sofort die bunten Folien auf, mit denen das Team des Schilder- und Lichtreklameherstellers Oberflächen verwandelt: Per Digitaldruck entstehen Folien für ein- und mehrfarbige Schriften, Symbole, Bilder, Logos und Fotomotive. Eine Zugtoilette mit Blick auf einen Karibikstrand? Die Gestaltung von Supermärkten wie z.B. EDEKA? Die Folierung von Möbelstücken? Alles ist möglich – ob Verkaufsflächen, Schaufenster, Fahrzeuge oder gar ganze Züge – nichts ist mehr, wie es war, wenn die Grafikdesigner und Werbetechnikerinnen ihre Arbeit abgeschlossen haben.
Aber was so locker daherkommt, ist in Wirklichkeit strategische Planung und durchdachtes Personalmanagement. Und hier sind wir bereits an einem Punkt, der so viele Handwerksbetriebe betrifft. „Wir haben nicht mehr den Luxus, dass die Leute bei uns Schlange stehen, um hier zu arbeiten oder sich ausbilden zu lassen“, sagt Dagmar Koch geradeheraus. Sie ist Personalverantwortliche und Qualitätskoordinatorin. Bei ihr laufen die Fäden zusammen, wenn es um die Einhaltung des Qualitätsmanagementsystems geht oder um Ausbildungsinhalte, aber auch die Organisation von Teamstaffeln oder Tischtennis-Partien auf dem Firmengelände liegen in ihren Händen. Ohne Zweifel, „Pat & Patachon“ steht auf familiären Füßen. „Wenn jemand sein Aufgabengebiet nicht sofort beherrscht, ist das nicht schlimm, aber wir wollen sehen, dass das Interesse vorhanden ist, besser zu werden“, betont Dagmar Koch. So wie Fahrzeuge mit individuellen Brandings ein neues Gesicht erhalten, so können sich auch Mitarbeitende weiterentwickeln. Wie der syrische Lehrer für Arabisch, der sich nach verschiedenen Qualifizierungsmaßnahmen auf Fahrzeug-Wrappingspezialisiert hat. Oder die Gesellin Alina, die ihre Ausbildung mit Bravour abschloss und 2022 Landessiegerin wurde. Klar, dass beide ins feste Team übernommen wurden.
Aber wie finden denn die passenden Menschen den Weg ins Team? „Nur durch genaues Wissen um Kenntnisse und Voraussetzungen des Berufs des Schilder- und Lichtreklameherstellers“. Dagmar Koch hat ihre ganz spezielle Strategie entwickelt und kurzerhand die Berater des Arbeitgeberservice geschult.

(Text: Elke Sarkandy / Carola Zarth)