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Höhentauglich und schwindelfrei müssen Gerüstbauer sein, Voraussetzungen mit denen schon mal klar ist, dass ich im zweiten Leben keine Gerüstbauerin werden kann.

Breite Schultern, Bart und Tattoos sind Klischees, stimmen aber oft. Bei den Tattoos könnte ich mithalten und auch bei den weiteren Beschreibungen des Teams von Gerüstbau Tisch: hart arbeiten, mit Leidenschaft und Berliner Schnauze.
„Wir sind Tisch“ steht selbstbewusst auf den Hoodies.

Als „Fritz Tisch Dachdeckerei“ begann der Firmengründer 1948 in Frankfurt / Main. Er reparierte Dächer und kaufte einige Gerüstleitern, um die notwendigen Gerüste selbst zu bauen. Sohn Uwe Tisch gründete 1984 die Gerüstbau Tisch GmbH und verlegt Mitte der 90iger Jahre Firmenschwerpunkt endgültig nach Berlin. Für mich ein großes Glück, denn sonst würde meine Kollegin aus Frankfurt a.M. die Handwerkskammerpräsidentin Susanne Hause heute den Besuch in diesem beeindruckenden Betrieb machen.

In der Nachwendezeit wurden die Projekte immer größer, Uwe Tisch hatte den Sanierungsbedarf nicht nur, aber eben auch im ehemaligen Oststeil Berlins richtig eingeschätzt. Es folgten ein Projekt nach dem anderen: ein erster Kirchturm, Hochhäuser, darunter das höchste Hochhaus Deutschlands in der Fritz-Erler-Allee und historische Bauten: Berliner Dom, Siegessäule, Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Rotes Rathaus, St.- Hedwig-Kathedrale, Humboldt-Uni, Pergamonmuseum mit Asisi.
Vor zwei Jahren übergab Uwe Tisch den Betrieb an seinen langjährigen Mitarbeiter Mirco Rostin, der jede Schraube im Unternehmen kennt und an Architekt Nick Haseloff. Gemeinsames Ziel: an den beeindruckendsten Bauprojekten Berlins mitarbeiten.

Fachlicher Nachwuchs ist ein wichtiges Thema. Auch ein Berufsorientierungstag in der Handwerkskammer führte zum Erfolg und ein Schüler einer 9.Klasse wurde ein Bewerber, inzwischen hat er seine Gesellenprüfung bestanden und gehört fest zum Team. Vier junge Menschen bildet das Unternehmen derzeit aus. Es gibt eine Lehrlingskolonne, die an eigenen Projekten arbeitet, ohne Zeitdruck. Den Chefs sind Schulnoten nicht so wichtig, sagen sie. Einsatzbereitschaft zählt. Für ihre Mitarbeiter haben sie ein offenes Ohr und gibt es ein Problem, wird das im Team geregelt.

„Handwerk ist wahrhaftig und bodenständig, da wird nicht Drumherum geredet“, sagt Nick Haseloff. Er schätzt den besonderen Zusammenhalt, ohne den komplexe Großprojekte nicht funktionieren würden. Was den Erfolg des Unternehmens ausmacht?

Teamgeist gehört auf jeden Fall dazu.