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Wir sind in Berlin-Weißensee. In der Tischlerei „Der Raum“ entstehen unter den Händen eines 50-köpfigen Teams aus Tischlern und Tischlerinnen, Meistern, Auszubildenden, Konstrukteuren und Programmierern individuelle Lösungen rund ums Wohnen. „Unser Schwerpunkt liegt auf dem maßgefertigten Küchenbau, erzählt Mirco Baumhoff. Er hält in dem Familienbetrieb, in dem handwerklicher Erfahrungsschatz und neueste Produktionstechniken wie CNC-Säge und -Fräse, Furnier- und Pressmaschinen aufeinander treffen, alle Fäden in der Hand. Küchenbau sei so viel mehr als nur Korpus, Türfront und Arbeitsplatte, betont Mirco Baumhoff. Das Innere der Schränke erinnert manchmal einem Schaltschrank: Aussparungen für Leitungen hier, passende Führungen für Anschlüsse und Beleuchtung dort. Alles muss sich perfekt einfügen, ohne das Design zu stören. Möglich macht dies, neben der Expertise des Konstruktionsteams, die Genauigkeit durch eine digital gesteuerte Programmierung. Jede Platte, jede Tür wird mit einem QR-Code versehen, der Informationen für die CNC-gesteuerten Maschinen beinhaltet, beispielsweise zum Winkel der Bohrlöcher, zu Länge und Tiefe der Nut oder zum Grad der Wölbung eines Furniers. Diese Maschinen benötigen Energie. Gut, dass die Photovoltaikanlage auf dem Dach das Sonnenlicht einfängt. Überhaupt ist Nachhaltigkeit in der Tischlerei nicht nur ein Modewort. Jedes übriggebliebene Holzstück wird weiterverarbeitet, und gibt es keine Verwendung mehr im Möbelbau, heizt der wertvolle „Abfall“ die Werkstätten: in Form von verpressten Briketts für die firmeneigene Pelletheizung.

Handwerk bedeutet Verantwortung: für unsere kostbaren Ressourcen und für die Gesellschaft. In der Tischlerei „Der Raum“ wird dies schon längst gelebt.

Text: Elke Sarkandy / Carola Zarth