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Und wer sich mit offenen Augen durch die Straßen treiben lässt, kann die historischen Großplastiken aus Bronze, kostbaren Brunnenstatuen, vergoldeten Zaunelemente oder Metallkonstruktionen an vielen Orten bewundern: an der Orangerie des Schlosses Charlottenburg den Zaun, vor der Alten Nationalgalerie das Reiterstandbild oder an der Schlossbrücke die restaurierte gusseiserne Brüstung.

Viele Arbeiten stammen aus der Werkstatt der Haber & Brandner GmbH. Bereits in den frühen 90iger Jahren hat Georg Haber vom Stammsitz seines Unternehmens in Regensburg aus, eine Zweigstelle in Berlin-Weißensee eröffnet. 130 Jahre hat der Handwerksbetrieb damals schon Eisen geschmiedet, Metall bearbeitet, immer im kunsthandwerklichen Bereich.

Ein deutlicher Schwerpunkt ist die Restaurierung von architekturgebundenen Metallobjekten in der Baudenkmalpflege. Der geneigte Leser wird bereits vermuten, dass es in diesem Bereich nicht so sehr viele Betriebe gibt und so hat sich das Unternehmen zu einer international anerkannten Werkstatt für Metallrestaurierung entwickelt.

164 Jahre später stehe ich mit Jana Leukert, Werkstattleiterin in Weißensee, bewundernd vor etlichen Zaunteilen des Schlosses Charlottenburg, die hier aufgereiht liegen und nach aufwendigen Restaurierungen nun wieder in Schönheit erstrahlen.

Mit viel Stolz auf die wunderbaren Arbeiten führt mich Jana Leukert durch die Werkstatt. Ich sehe Statuen und Metallteile aus Parkanlagen, von Friedhöfen, aber vor allem höre ich viele bekannte Namen, die nicht nur eine Urberlinerin wie ich, sondern auch Touristen aus der ganzen Welt kennen.

Ob am Humboldt Forum oder am Brunnen der Völkerschaft die Sanierung von denkmalgeschützten Objekten in Berlin ist Herzensangelegenheit, aber vor allem hochkomplizierte Arbeiten, die viel Expertise erfordert. Analysen der Objekte, Restaurierungskonzepte, Rekonstruktion oder auch Konservierung gehören zu den täglichen Aufgaben. Auszubildende, im Metallhandwerk, die sich sowohl handwerklich als auch kunsthandwerklich entwickeln wollen, sind willkommen.

In der Berliner Handwerksfamilie unterstützen sich unsere Betriebe gegenseitig und ich werde in diesem Sommer noch von einem weiteren Betrieb berichten, aber das ist eine andere Geschichte.